Review Vanquest Trident 21

Review zum Vanquest Trident 21 l 3. Generation in grau

Auf meiner endlosen Suche nach dem perfekten Kamera-Business-Everyday-Rucksack bin ich auf eine für mich bis dahin unbekannte Firma namens Vanquest gestoßen. Das seit 2011 bestehende Unternehmen aus den USA hat sich auf die Fahne geschrieben, die robustesten Taschen für den täglichen Einsatz herzustellen. Auch das FBI und der Secret Service sollen zu den Kunden zählen. Die Begründer sind ehemalige Mitbegründer des Unternehmens Maxpedition. Und damit wird mir eine gewisse Ähnlichkeit der Produkte klar. Maxpedition ist mir aufgrund meiner Verpack Jumbo Sling, die ich selbst bereits seit weit über 10 Jahren im Dauereinsatz habe bekannt. Das ist Qualität, die für die Ewigkeit ausgelegt ist.

Vanquest bietet nun etliche verschiedene Rucksäcke und Taschen an, die eine extrem robuste Qualität versprechen und über die ich in zahllosen You-Tube-Videos viel positives gehört habe. Im Portfolio hat Vanquest dann einen sehr interessanten Rucksack, den Vanquest Trident 21. Diesen gibt es nunmehr schon in der 3. Generation und weist gewisse Ähnlichkeiten mit Peak Designs Everyday Backpack aufgrund eines ähnlich aussehenden Shelf-Systems im Inneren auf. Allerdings, dass muss ich bereits vorab sagen, leider nicht in der gleichen Perfektion, da die Teiler in sich irgendwie nicht stabil genug sind und auch nicht so fest an den Innenwänden halten, wie es angebracht wäre. Dramatisch ist dies am Ende aber alles nicht. Dazu aber später.

Material

Der Vanquest Trident 21 (Gen-3) besteht im Außenbereich aus einer Mischung von 500-D (Hülle) und 1000-D (Boden) Cordura-Nylon und ist damit mehr als robust. Zusätzlich ist das Material mit mit DWR (Durable Water Repellent) versehen und soll damit einen gewissen Regenschutz bieten. Dicht wird er damit zwar nicht sein, zumal auch die YKK-Reißverschlüsse keine Gummilippen aufweisen, ein kleiner Regenschauer wird die Ausrüstung dennoch nicht ruinieren.

Innen besteht der Vanquest Trident 21 (Gen-3) dann aus knallgelbem 210-D Ripstop-Nylon und Klettflächen.

Äußeres

Äußerlich ist der Vanquest Trident 21 (Gen-3) jedenfalls kein Businessrucksack, sondern zeigt gleich, dass er eher nach Draußen in die Wildnis als ins Geschäftsleben möchte. Hier erwähne ich aber auch gleich, dass dieser in schwarz schon wesentlich weniger militärisch, fast schon unauffällig aussieht. Es gibt ihn dann auch noch in einem Sandton und einem sehr interessanten schwarzen Camouflage.

Der Vanquest Trident 21 (Gen-3) verfügt außen über zwei aufgesetzte Taschen. Im oberen Bereich über eine etwas kleinere, in die Handy, Sonnenbrille, Akkus für die Kamera oder ähnliche Dinge Platz finden.

Außen ist ein Gummiband befestigt. Dieses kann problemlos eine 0,5er Wasserflasche oder z.B. einen kleinen Regenschirm halten. Weiterhin ist hier eine Klettfläche mit Molle vorhanden, um Weiteres anzubringen.

In die unterere, größere Tasche passt jedenfalls ein iPad mini. Für mein Ipad Pro 11” wird knapp, es ginge aber.

Allerdings verfügt der Rucksack ohnehin über viel bessere Unterbringungsmöglichkeiten für das größere Ipad. Dazu gleich mehr. Ansonsten haben hier Stifte und Ähnliches Platz. Auch ein Schlüsselhalter ist vorhanden. And der vorderen Klappe ist zudem ein mit Klett gesichertes Fach. Um ehrlich zu sein, hat der Rucksack so unglaublich viele Taschen, dass man fast einen Lageplan braucht, um alles wieder zu finden…Auch hier gibt es außen eine Klettfläche mit weiteren Verankerungspunkten.

Noch vor der eigentlichen Tasche befindet sich ein Doppelreißverschluss, der den Zugang zu einer flachen Tasche bietet. Durch einen mit Druckknopf versehenen Riegel kann ein unbeabsichtigtes Öffnen verhindert werden.

An der rechten Seite befindet sich ein für mich unverzichtbarer Flaschenhalter, der mittels Reißverschluss eng an der Tasche anliegt und nur bei bedarf geöffnet wird. Ein Gummiband kann die Flasche oder z.B. ein Stativ noch zusätzlich vor einem Herausfallen schützen.

Hinter dieser Tasche befindet sich dann eine weitere Tasche für flache Utensilien, wie z.B. dünne Handschuhe oder Papiere, sowie ein weiterer Schlüsselhänger..

Zahllose weitere Loops und Verankerungspunkte erlauben es einem praktisch alles anzubringen und zu sichern, was man sich nur wünscht. Auf der Oberseite befindet sich dann ein dicker gepolsterter Griff, der auch bei voller Beladung nicht in die Hände schneidet. Das gefällt mir sehr gut.

An der oberen Ecke sieht man dann auch einen (ja, es gibt mehrere, zwei je Seite und einen weiteren in der Mitte) Ausgang für den Schlauch einer Trinkblase.

Die linke Seite verfügt dann über einen schnellen Seiteneingang zum Inneren.

Außen an der Klappe ist Lasercut-Molle angebracht, z.B. für eine weitere Tasche oder aber einen zusätzlichen Flaschenhalter, die es ebenfalls von Vanquest gibt. Der heavy Duty YKK Reißverschluss, natürlich abschließbar, verläuft von dieser Seite bis zur oberen Hälfte der anderen Seite. Bietet daher keine vollständige Clamshellöffnung, was aufgrund der inneren Kletteinteiler aber auch keinen Sinn machen würde, da man in dem Fall sein System jedesmal auseinanderreißen würde.

Um ein versehentliches, zu weites Öffnen zu verhindern, befindet sich am oberen Ende der Seitenöffnung ein mit Druckknopf versehener Riegel, der so fest ist, das er garantiert nicht alleine aufgehen wird. Selbst gewollt war es harte Arbeit, diesen abzubekommen. Aber das gibt sich vielleicht mit der Zeit. Besser so, als anders.

Wie man hier sehen kann, und eingangs bereits erwähnt, ist das Innere komplett in einem grellen Gelb gehalten. Geschmacksache. Kannte ich so bereits von Kata (übernommen später von Manfrotto und seitdem rot). Jedenfalls hilft dies dabei, nichts im Inneren zu verlieren, wie es bei den üblichen tiefschwarzen Einteilern gerne mal passieren kann.

Tragesystem

Die Rückseite des Vanquest Trident 21 (Gen-3) ist gut gepolstert durch zwei in V-Form aufsteigende Meshpolster und einem dicken Polster für die Hüftregion. Insbesondere die Polster für den oberen Rücken könnten aus meiner Sicht etwas weicher gestaltet sein. Die Belüftung dürfte hier aber sehr gut sein, da sich das Polster locker 1 1/2 bis 2 cm vom Rucksack abhebt.

Der Vanquest Trident 21 (Gen-3) verfügt natürlich über einen abnehmbaren und verstellbaren Brustgurt (mit Pfeife) sowie über einen Hüftgurt. Auch dieser kann entfernt werden, so dieser nicht gewünscht wird. Leider ist dieser nicht gepolstert, was ich mir beim Wandern mit hohem Gewicht gewünscht hätte. In der Regel wird man aber wohl eher gänzlich auf diesen verzichten. Einen gepolsterten Gurt bietet erst das größere 32l Model des Vanquest Trident und hier macht dieser dann auch noch mehr Sinn. Leider verfügt auch erst das 32l Modell über load-lifter. Diese fehlen bei der kleineren Variante. Auch ein pass-through, um den Rucksack auf einen Trolley zu transportieren fehlt. Braucht aber auch nicht jeder.

Weitere Loops bieten zusätzliche Befestigungsmöglichkeiten. Für den Peak Design Capture Clip sind die Gurte leider zu breit.

Und, wie man sieht, steht der Vanquest Trident 21 (Gen-3) auch von allein. Auf der Unterseite sind im Übrigen, wie solle es anders sein, ein paar weitere Loops, um noch irgendetwas zu befestigen. Hier könnten auch Bänder, z.B. für eine Isomatte befestigt werden.

Das Innere

Wie bereits erwähnt, zeichnet sich das Innere durch ein grelles Gelb aus. Vorder und Rückseite haben eine Klettoberfläche, um die Einteiler zu befestigen. Die rechte, nicht voll zu öffnende Seite leider nicht. Das wäre noch ganz nett gewesen.

Die Einteiler können für Kamera, Objektive oder sonstige Teile gesetzt werden, sind aus meiner Sicht insgesamt aber ein bisschen weich. Etwas mehr Steifigkeit (a la Peak Design Flexfolder) hätte hier gut getan. Auf dem Bild sieht man, wie diese schlicht durchhängen. Bei höherem Gewicht hätte ich Angst, dass diese sich lösen könnten. Die 21 l Version verfügt über 3 davon, die 32er über 4 Teiler.

Rückseitig im Inneren ist ein Fach für einen Laptop oder ein Tablet (Das Bild täuscht hier, da es sich bei dem abgebildeten Rucksack um die 32l Version handelt). Leider ist es aufgrund des oberen Überstandes und der Festigkeit des Rucksacks nicht so, dass ich den Laptop dann einfach von oben herausnehmen könnte. Vielmehr müsste ich hier, im beladenen Zustand, den Vanquest Trident 21 (Gen-3) fast vollständig öffnen, um diesen herauszuholen. Das ist suboptimal. Mit etwas Quetschen, wenn der Rucksack nicht ganz voll ist, geht es aber auch von oben.

Aber zum Glück hat der Vanquest Trident 21 (Gen-3), sowie der 32 l im hinteren Teil noch ein weiteres Fach für einen Laptop. Zu beachten ist, dass nur der 21 Liter Rucksack eine Rundung im oberen Bereich hat. Die 32l Variante hat lediglich einen geraden Reißverschluss, da dieser länger ist und daher ein Laptop einfach seitlich eingeschoben werden kann. Also alles im grünen Bereich. Dieser ist durch das dicke Rückenpolster mehr als ausreichend geschützt, so dass man sich selbst dann keine Sorgen machen muss, wenn man den Rucksack mal auf den Boden werfen müsste.

In der Schnellzugriffsklappe befinden sich dann zwei weitere Taschen, die mit je einem Reißverschluss gesichert sind und z.B. für Filter geeignet sein könnten. Das Material ist durchsichtig, sodass man gleich sehen kann, was enthalten ist. Daneben befinden sich nicht zwei weitere, mit Klett gesicherte Einschubtaschen. 

Der Trident als Kamerarucksack

Vorab; ich bekomme meine mittlerweile reduzierte Ausrüstung problemlos in den Rucksack hinein. Aufgrund der Einteiler fühle ich mich damit aber nicht so wirklich sicher. Vor allem, dass nicht irgendetwas von oben nach unten durchrutscht. Das finde ich beim Peak Design Everyday Backpack besser gelöst, da die Flexfolder so steif sind, dass im geschlossenen Zustand kaum etwas vorbeikommen kann. Allerdings habe ich den Rucksack nicht im Feld testen können, da ich ihn zurückgeschickt habe. Vielleicht hätte ja doch alles gehalten. 

Mein Fazit

Der Vanquest Trident 21 (Gen-3) ist ein wirklich toller und extrem robuster Rucksack für den Outdoorberreich. Wasserdicht ist er aufgrund des Materials und der Reißverschlüsse natürlich nicht, aber er wird auch nicht gleich durchnässen. Eine Regenhülle wäre wohl angebracht.

Als All-in-one Lösung kommt der Vanquest Trident 21 (Gen-3) für mich dann am Ende leider doch nicht in Frage, da er mir von der Handhabung und vom Einteilersystem her nicht 100%ig zugesagt hat. Vielleicht hätte ich ihn in schwarz, trotz der kleinen Mankos behalten, da er dann wohl sogar irgendwie businesstauglich gewesen wäre. In grau war es mir dann doch zu viel des Guten, um ihn mit auf Veranstaltungen nehmen zu können.

Was mir besonders gefiel:

  • Extrem robust – für die Ewigkeit 
  • Unglaublich viele Taschen und Befestigungsmöglichkeiten
  • Gefällt mir optisch richtig gut, nur nicht für die Arbeit (aber vielleicht in schwarz?)
  • Laptop und Tablet können gleichzeitig mitgenommen werden.
  • Viel Platz auf kleinstem Raum

Was mir nicht so gut gefiel:

  • Inneneinteiler etwas instabil
  • Laptoptasche im Inneren schwer erreichbar, wenn voll beladen
  • Hüftgurt nicht gepolstert und keine Loadlifter

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert