Review Heimplanet Transit Line TRAVEL Pack 28l

Review Heimplanet Transit Line TRAVEL Pack 28l

Intro

Vorab ist zu sagen, dass ich den Rucksack leider nicht unter realen Bedingungen testen konnte, da ich diesen dann nicht hätte zurückgeben können und mir doch schnell klar war, dass ich diesen nicht behalten würde, da ich ihn ja selbst bezahlen muss. Vielleicht wäre es dann doch anders gekommen, wenn ich auf Reisen festgestellt hätte, dass es doch passt? Wer weiss…

Jedenfalls zähle ich zu jenen Personen, die auf der ewigen Suche nach dem perfekten täglichen Begleiter bisher nie wirklich fündig geworden sind. Es müssten jemanden geben, der einen Rucksack nach meinen Vorstellungen herstellen würde…Als fotografierender Jurist auf vielen Dienstreisen müssen bei mir jedenfalls immer Unterlagen, Laptop, iPad, Kamera, Wasser und Proviant, ggf. auch ein paar Klamotten mit. Ein reinrassiger Fotorucksack bietet leider nicht das, was man sonst im täglichen Leben braucht (jedenfalls habe ich einen solchen bisher nicht gefunden).

An dieser Stelle kann ich dennoch bereits festhalten, dass der Heimplanet Transit Line TRAVEL Pack meinen Vorstellungen bis auf ein paar Kritikpunkte recht nahe kommt.

Was erwarte ich nun von einem “perfekten” Begleiter?

Zunächst muss er mir natürlich optisch gefallen. Und da macht der Heimplanet Transit Line TRAVEL Pack mit 28l in der Farbe Castlerock (mal nicht das übliche Einheitsschwarz) eine ziemlich gute Figur.

Wie bereits erwähnt benötige ich den Platz für alles Arbeitsrelevante und daneben auch für Essen und ein paar Kleidungsstücke. Hier hapert es meist bei den typischen Fotorucksäcken. All dies scheint der Heimplanet Transit Line TRAVEL Pack auf den ersten Blick erfüllen zu können. Nun im Einzelnen:

Äußeres

Der Rucksack ist definitiv nicht zu groß, trotz des Volumens von 28 Litern, eigentlich – dazu kommen wir später – aber auch nicht zu klein.

Das Material faßt sich gut an und allein die lebenslange Garantiezusage des Hersteller vermittelt hier weiteres Vertrauen in die Haltbarkeit. Laut Hersteller wird hier 800D x 660D Nylon PU verwendet? An welchen Stellen welches, vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht habe ich dies auch schlicht falsch verstanden!? Die Aussage der Webseite empfinde ich als schwer einzusortieren. Jedenfalls ist der Rucksack stabil und fällt nicht gleich in sich zusammen, ohne aber die extreme Steifigkeit von z.B. Peak Design oder Peter Mc Kinnons Kamerarucksack zu haben. Das gefällt mir sehr. Mit entsprechenden Gurten könnte man das ganze dann, wenn der Heimplanet nicht ganz gefüllt ist, auf eine noch angenehmere Größe komprimieren.

Ein dezentes Logo auf der Front geht in Ordnung. Wenn es weniger reflektieren würde, würde es mir indes besser gefallen. Dieses scheint auch nur aufgeklebt zu sein. Ob dieses dauerhaft hält? Ich weiss es nicht.

Unverzichtbar ist für mich auf Reisen, dass mindestens ein Flaschenhalter vorhanden ist. Wie man auf dem Bild erkennt, passt meine 750ml doppelwandige Edelstahlflasche problemlos in die elastische Tasche. Leider empfinde ich diese als optisch verfehlt. Hier hätte man den eigentlichen Stoff des Rucksacks beibehalten sollen und lieber (wie z.B. Peak Design ED oder McKinnon; Vanquest Trident) auf eine gefaltete Gummibandlösung, Magnetverschlüsse oder Reißverschluss setzen sollen. Aber allein daran würde meine Kaufentscheidung nicht scheitern. Jedenfalls hätte mir eine zweite Tasche auf der anderen Seite gut gefallen, z.B. für eine weitere Flasche, oder aber ein Stativ. Viel störender finde ich, dass die Flasche, die zwar äußerlich gut in die Tasche passt, stark in den Innenraum drückt und hier viel Platz wegnimmt. Die Tasche gibt hier einfach nicht genug Material her, um den Raum nach außen hin nutzen zu können (vgl.hier wieder Peak Design ED, McKinnon oder Vanquest Trident)

Irgendwie machen die beiden Kompressionsbänder, die nur im unteren Bereich angebracht sind auch nicht viel Sinn. Außer, dass kleinere Flaschen vielleicht besser halten könnten. Laut Webseite des Herstellers, kann man aber weitere Kompressionsbänder dazukaufen, die dann wohl an den oberen Schlaufen befestigt werden könnten. Warum diese bei dem Kaufpreis nicht dabei liegen, verstehe ich aber ehrlich gesagt nicht.

Zwei weitere kleine Taschen sind an der Front links und oben zu finden. In die mittige könnte man kleine Unterlagen stecken, die obere ist ein typischer Schnellzugriff für z.B. Handy, Bluetooth InEar Kopfhörer, Schlüssel oder ähnliches.

Tragesystem

Wichtig ist dann natürlich, dass man den Rucksack auch den ganzen Tag auch tragen kann, ohne dass einem die Schultern und der Nacken schmerzen.
Die ergonomisch geformten Schultergurte sind gut verarbeitet und recht bequem.

Brustgurt und Hüftgurt sind unverzichtbar. Der Brustgurt kann in der Höhe verstellt werden und lässt sich mit einer kleinen Magnetschnalle verschließen. Der Hüftgurt ist abnehmbar, das System ist aber aus meiner Sicht verbessereungswürdig, da ich hier ein in C-Form gebogenes Metallteil aus und wieder in die Schlaufen friemeln müsste. Andererseits wird man sich in der Regel dafür entscheiden, den Gurt abzumachen, oder eben dranzulassen und ändert dies nicht tagtäglich. Sehr gut finde ich weiterhin, dass hier auch sog. Loadlifter an den Schultergurten vorhanden sind, wobei ich diese als zu weit unten positioniert empfinde. Aber es gibt sie und das ist das Wichtigste, da mit diesen doch eine erhebliche Last von den Schultern genommen werden kann. Beim Hüftgurt hätte ich mir aber eine gewisse Polsterung gewünscht, gerade wenn man den Rucksack voll beladen würde.

Insgesamt lässt sich der Heimplanet Transit Line TRAVEL Pack sehr angenehm tragen. Auch die Rückenpolsterung ist angenehm weich. Was mir hier aber fehlt, wäre eine Trennung in eine rechte und eine linke Polsterung um mehr Belüftung am Rücken zu gewährleisten, wie es Deuter, Osprey aber auch Maxpedition, Vanquest etc. bieten, (fast perfekt umgesetzt wurde dies von Shimoda, auch wenn dadurch ggf. ein gewisser Business-Stil verloren gehen würde, könnte man dies ja recht dezent aufbauen).

Der Tragegurt ist dünn genug, um z.B. den Peak Design Capture Clip anzubringen, aber auch dick genug, um nicht einzuschneiden und einen angenehmen Tragekomfort zu gewährleisten.

Oben und an der linken Seite verfügt der Heimplanet über insgesamt zwei ausreichend gepolsterte Tragegriffe. Was mir definitiv fehlt, ist ein Durchgang, um den Rucksack sicher auf einem Trolley oder ähnlichem transportieren zu können (luggage passthrough).

Die YKK-Reißverschlüsse laufen extrem sauber und rund und werden wohl ewig halten. Zudem sind die wichtigen Reißverschlüsse mit kleinen Schlössern abschließbar. Nettes Gimmick sind die kleinen Plastikhülsen mit Heimplanetaufdruck, die die Zugbänder umschließen.

Das Innere

Der hintere Bereich des Heimplanet lässt sich komplett öffnen (clamshell) was aus meiner Sicht essentiell für jeden Reiserucksack ist. Damit eröffnet sich einem der Businessbereich des Rucksacks, in dem ein Laptop und gleichzeitig ein Tablet transportiert werden können, was auch nicht jeder Rucksack zu bieten hat. Es soll ein 15” Laptop passen, ich hab hier nur mein 14” MacBook Pro untergebracht und damit noch massig Platz. Würde mit nicht wundern, wenn hier auch das neue 16” Apple Gerät passen würde. Zusätzlich ist hier Platz für Stifte und weitere Papiere. Das alles ist gut gepolstert, so dass man sich keine Sorgen um seine wertvollen Dinge machen muss.

Optisch hätten mir hier verschließbare Taschen mit Reißverschlüssen wohl besser gefallen. Vorteil ist so natürlich, dass nichts auf die Elektronik drücken oder gar zerkratzen kann. Vielleicht auch ein paar Meshtaschen!?

Auf der gegenüberliegenden Seite ist das Zwischenteil zum Hauptteil des Heimplanet Transit Line TRAVEL Pack, welches sich komplett auftrennen und verstauen lässt, wenn man nur ein großes Fach im Rucksack haben möchte. Das finde ich sehr praktisch und gut durchdacht.
Zwei mit Reißverschlüssen versehene Taschen bieten hier zudem Platz für ein paar Kleinigkeiten.

Der Heimplanet als Kameratasche

Nun zum für mich wichtigsten Teil. Das Hauptfach bietet mir nun grds. die Möglichkeit ein Kamerainsert (hier das BYOB 9 small von Tenba) einzusetzen. Dieses ist 23x23x10 cm groß. Die 9er DSLR Variante, die mir aufgrund des sich an meiner Kamera befindlichen Peak Design Capture Clips lieber ist, passt leider schon nicht mehr. Dieses würde ich nur dann vernünftig in den Heimplanet bekommen, wenn ich die Trennung der beiden großen Fächer aufheben würde, was ich ja gerade nicht möchte.

Darüber passt dann noch die Peak Design Tech Pouch und lässt links und rechts noch ausreichend Raum für ein paar weitere Kleinigkeiten.

Mein Fazit

Alles in allem also ein wirklich gelungenes Produkt, der Heimplanet Transit Line TRAVEL Pack mit 28 Litern Fassungsvermögen. Aber aufgrund der Größe und ein zwei Unzulänglichkeiten eben nur fast.

Wie aber bereits eingangs erwähnt, konnte ich den Heimplanet Transit Line TRAVEL Pack leider nicht unter realen Bedingungen testen, da ich diesen dann nicht mehr hätte zurückgeben können.

Was mir besonders gefiel:
Die Größe war eigentlich genau richtig und der Rucksack sieht wirklich gut aus
Gutes Material, Nachhaltigkeit und “lebenslange” Garantie
Clamshellöffnung mit zwei separaten Fächern, deren Trennung auch aufgehoben werden kann
Laptop- und Tabletfach
Tasche für Wasserflasche

Was mir nicht so gut gefiel:
Vermutlich kaum Luftzirkulation am Rücken (meine Einschätzung mangels realem Test)
Tasche für Wasserflasche passt optisch nicht zum Rest
Hüftgurt leider ohne Polsterung
Hauptproblem: Das Befüllen eins Fachs reduziert den angrenzenden Raum. Besonders ärgerlich bei der Wasserflasche, die dann ins Innere drückt

Und nun?:

Der Heimplanet Transit Line Travel Pack 28l muss leider zurückgehen. Wäre er nur etwas dicker im Hauptfach, hätte ich ihn wohl behalten und unter realen Bedingungen auf Dienstreise aber auch privat mit Familie auf Ausflügen getestet.
Aber vielleicht ist ja der 34l passender!?

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